Abschied vom geliebten Dschungelhaus

Abschied vom geliebten Dschungelhaus

Fünf Tage Dschungelhaus haben wir gebucht und der fünfte Tag kam schneller als wir dachten. Die Zeit hier verging wirklich wie im Flug. Wir alle lieben dieses Haus, trotz Getier und ungewohnter Umstände. Oder vielleicht gerade deswegen?

Auf unser langen Suche nach einer neuen Bleibe, haben wir auch die Folgeunterkunft bereits gebucht. Wir dachten, fünf Tage Dschungelhaus würden reichen. Jetzt ist es aber so traumhaft schön, dass wir alle gerne noch bleiben würden. Morgens vom lauen Sommerwind, der durch die Schlafräume weht, geweckt zu werden (vorausgesetzt man hat auch geschlafen) fühlt sich an, als wäre man im Paradies. Die Moskitonetze wehen wie in einer Fernsehwerbung. Der Blick auf die Kokosnusspalmen, die riesigen Bambusbäume überall und einfach keine Menschenseele weit und breit. Ganz weit weg hört man mal einen Motorroller oder ein Flugzeug am Himmel, das neue Gäste auf die Insel bringt oder erholte Urlauber wieder in die Heimat fliegt.

Wir genießen also die letzten Tage und Nächte im Dschungelhaus in vollen Zügen.

Die Nächte wurden immer besser. Wir trafen zwar weiterhin auf allerlei Getier aber man gewöhnt sich tatsächlich daran. Morgens beim Frühstück, nachdem wir köstlichen Kaffee getrunken und das selbstgemachte Müsli verdrückt hatten, der Teller mit dem Rührei leer war und wir gerade aufstehen wollten, lachte unser Sohn plötzlich laut los. „Worüber lachst Du“, fragten wir ihn. Er sagte: „Na über den Frosch in der Lampe.“ Waaaas – was für ein Frosch? Da saß doch seelenruhig ein Frosch in der Lampe über dem Frühstückstisch. Er saß da schon die ganze Zeit während wir unter dieser Lampe gemütlich gefrühstückt hatten. Jetzt kamen sie wieder, diese blöden Gedanken – was wäre gewesen, wenn er einfach ins Rührei gesprungen wäre, oder auf dem Tisch gelandet wäre, während ich meinen Kaffee genüsslich schlürfte. Was für ein Quatsch. Er saß gemütlich dort und machte gar keine Anstalten sich zu bewegen. Dennoch war ich froh, dass wir das Frühstück schon hinter uns hatten. Die Lampe fest im Blick, räumte ich den Tisch ab. Der Frosch bewegte sich keinen Millimeter vom Fleck. Braver Frosch.

Ebenso haben wir uns an die Ameisenstraßen gewöhnt und auch an die Fledermäuse, die bei Anbruch der Dunkelheit lautlos durch die Schlafräume gleiten. Nur schwer gewöhne ich mich aber an die dicken Kröten, die ab und zu unter der Küchenzeile hocken. Sie sehen einfach ekelig aus. Zudem verschwinden sie optisch mit dem Hintergrund, sodass man sich einfach immer wahnsinnig erschreckt wenn sie plötzlich loshüpfen.

Dirk machte morgens im Bad die Bekanntschaft mit einem riesigen Gekko, der am Spiegel klebte. Seitdem öffne ich die Tür zum Außen Bad nur noch sehr langsam aber mit entsprechender Lautstärke, damit sich alle Tiere, die gegeben falls gerade unser Außen Bad nutzen, rechtzeitig auf die Flucht begeben können. Dann haben wir noch einen dicken, grünen Grashüpfer der es sich auf unserer Klopapierrolle gemütlich gemacht hat. Wir werden sie alle vermissen, diese kleinen und größeren Tiere, die uns erschrecken, über die wir uns aber auch freuen. Sie zeigen uns, dass auch sie auf dieser wunderschönen Insel ihren Platz haben und dass Mensch und Tier friedlich miteinander leben können. Unser Dschungelhaus hat uns ebenfalls gezeigt, dass man Türen und Fenster in einem sonnendurchfluteten Land wie Thailand eigentlich nicht braucht.

Nun ist die Zeit aber um und wir müssen umziehen. Wir packen unsere Rucksäcke und ziehen zurück an den Strand. Wieder ein Hotel mit Pool. Auf Wiedersehen, fantastisches Dschungelhaus. Wir werden Dich vermissen und kommen bestimmt wieder.

Der Umzug war schnell erledigt. Die Kinder hatten wir am Pool bei unseren Freunden geparkt und so konnten Dirk und ich mit dem Roller die Sachen vom Haus ins Hotel fahren. Im Hotel angekommen, stellten wir nur schnell die Rucksäcke ab und machten uns dann auf den Weg. Wir hatten Lust auf einen Thai Iced-Coffee, der bei Boran, einem kleinen Stand auf dem Weg nach Lamai, am allerbesten schmeckt. Während wir unseren Kaffee tranken, sprachen wir noch mal über das, was wir im Dschungelhaus so erlebt hatten. Uns war beiden klar, dass der Weg zurück in ein herkömmliches Hotel unumgänglich war, denn auf dem Anwesen Tamarind Springs war kein weiteres Häuschen frei. Wir hatten Glück, dass wir diese fünf Tage dort verbringen durften.

Beim zweiten Frühstück im Hotel passierte es dann. Dirk machte sich auf den Weg. Er wollte ein paar Dinge einkaufen. Wir müssen unsere Freunde heute verabschieden und möchten noch ein schönes Andenken an unsere tolle Zeit hier auf Koh Samui organisieren. Ich setzte mich in der Zeit an den Pool und schrieb an einem weiteren Artikel. Nach einiger Zeit kam er zurück, ohne Tüten in der Hand. Er hatte also nichts organsiert – na toll! „Ich war im Tamarind“, sagte er mir. „Waaaas?“, fragte ich. „Was heißt das…?“

Zusammengefasst: Wir ziehen zurück in den Dschungel. Genau zwei Nächte haben wir es im Hotel ausgehalten. Die netten Menschen, die die Häuschen im Dschungel vermieten, hatten zwar eigentlich keines mehr frei…. Aber, da gab es doch noch ein Haus. Eigentlich wird es nur an Langzeitgäste vermietet. Es ist riesig: Zwei Schlafzimmer, zwei Außenbäder und eine imposant große Küche verteilen sich auf zwei Etagen. Der Weg mit dem Motorroller dorthin ist abenteuerlich. Es geht sehr steil bergauf, zu viert auf dem Roller kommen wir nicht hoch. Ist man oben angekommen, befindet man sich mitten im Urwald, allerdings weit über den Dächern von Koh Samui. Von hier aus können wir bis zum Meer schauen.

Wir bekommen tatsächlich, für die noch verbleibenden Tage unseres Urlaubs dieses Haus. Sie machen uns den gleichen, genialen Preis wie beim letzten Häuschen und freuen sich, dass die Kinder wieder da sind.

So packen wir also wieder unsere sieben Sachen und gehen zurück in den Dschungel. Wie gut, dass wir nur mit schmalem Gepäck reisen. Wir sind wieder da.

There is one comment

  1. Ach wie toll ist das denn? Ich sage ja… Zufälle gibt es, oder ist es Schicksal?
    Dann habt ihr ja noch ein paar erholsame Tage. ☀️🌴 Besonders schön finde ich die Steine, die in das Haus integriert wurden bzw das Haus wurde vermutlich drumherum gebaut. Sehr gemütlich. Die Kinder sind bestimmt auch happy.
    Genießt die restlichen Tage und kommt gut nach Hause. 😘

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